Ihre Fragen zu den Hintergründen der EthikBank

Was unterscheidet die EthikBank von anderen Banken?

Wir investieren das Geld unserer Anleger nach strengen, ethisch-ökologischen Kriterien und legen jedes Geschäft offen.

Was heißt das genau?

Wir kaufen keine Wertpapiere oder geben Firmen keine Kredite, die Militärwaffen herstellen oder vertreiben, Atomkraftwerke besitzen, Pflanzen und Saatgut gentechnisch verändern, die Tierversuche (Kosmetika) machen oder Kinder zur Arbeit ausnutzen. Auch die Spekulation mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen ist ein Tabu.

Was bleibt dann noch übrig?

Eine ganze Menge gesunder und verantwortungsbewusster Firmen. Wir investieren das Geld unserer Kunden in Unternehmen, die positive Beispiele setzen, die die Umwelt schonen, die Vielfalt und Gleichberechtigung ihrer Mitarbeiter fördern, Weiterbildung und Personalentwicklung betreiben. Wir legen das Geld in Pfandbriefen an, die der zweckgebundenen Finanzierung von Immobilien dienen. Und mit unseren Krediten fördern wir Energieeffizienz, erneuerbare Energien, wohngesunde und ökologische Baustoffe. Außerdem leihen wir das Geld unserer Kunden an kleine und mittlere Firmen aus, die ihre Unternehmen damit ausbauen.

Ist es sehr schwer, die richtigen Unternehmen herauszufiltern, die den hohen Standards genügen?

Natürlich, ohne ein professionelles Ethik-Research geht hier gar nichts. Wir arbeiten deshalb mit der imug rating GmbH in Hannover zusammen, die die Unternehmen des DAX und MDAX nach sozialen und ökologischen Kriterien analysiert. Die Bewertung bleibt aber in der Hoheit der EthikBank. Darüber hinaus stützen wir unsere Urteile auf weitere Quellen. Zum Beispiel investieren wir in den strengsten Aktienindex der Welt – den Natur-Aktien-Index (NAI).

Und wie ist das mit Staatspapieren?

Dabei stützen wir uns auf das Nachhaltigkeitsrating der Zürcher Kantonalbank, die regelmäßig 52 Länder untersucht und dabei die Sozial- und Umweltpolitik sowie die Qualität der Regierungsarbeit bewertet. Zudem machen wir keine Geschäfte mit Staaten, die Menschenrechte verletzen und Bürgerrechte verweigern. Dabei orientieren wir uns an den Analysen des amerikanischen NGOs freedom house. Und wir investieren nicht in Länder mit übermäßiger Korruption. Dabei hilft uns der Korruptionsindex von Transparency International.

Kann man als Kunde nachprüfen, wo die EthikBank investiert?

Ja. Wir veröffentlichen jeden Kundenkredit, jedes Wertpapier und jede Beteiligung im Internet. Das macht uns zu einer gläsernen Bank. 

Ist das Geschäftsmodell der Alternativbanken nicht überholt ob des wachsenden Angebotes ethischer Investitionsmöglichkeiten bei konventionellen Banken?

Keineswegs. So leicht lassen sich Bankkunden nicht an der Nase herumführen. Ein grünes Anlageprodukt, zum Beispiel ein Investmentfonds, ist zwar besser als gar keins. Der Unterschied liegt aber im Geschäftsmodell. Alternative Banken investieren alle Kundeneinlagen auf Basis ihrer ethischen Geisteshaltung, an der sie ihre Anlagepolitik ausrichten. Diese Anlagepolitik umspannt die gesamte Bank. Anders bei konventionellen Banken, bei denen – wenn überhaupt - nur ein Bruchteil der Kundeneinlagen grün investiert ist und die Gewinnmaximierung oft genug den heiligsten Zweck darstellt.

Welche Werte hat die EthikBank?

Zunächst legen wir großen Wert auf die Grundtugenden, die in unserer Gesellschaft zunehmend verlorengehen: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Verbindlichkeit. Darauf können sich unsere Kunden jederzeit berufen. Außerdem ziehen sich Engagement, Fairness und Transparenz wie ein roter Faden durch die gesamte EthikBank. 

Spielen ökonomische Werte keine Rolle für die EthikBank?

Doch, natürlich. Wir können nur dann positiv in die Gesellschaft hineinwirken, wenn unsere ökonomische Basis solide ist. Deshalb brauchen wir ein bestimmtes Betriebsergebnis, das uns erlaubt, die strengen Eigenkapitalanforderungen der Bankenaufsicht zu erfüllen und gleichzeitig Raum für Entwicklungen und Zukunftsinvestitionen zu schaffen. Gesunde wirtschaftliche Verhältnisse sind die Voraussetzung, um überhaupt existieren zu können. Sie sind aber nicht das Ziel. Als Genossenschaftsbank sind wir vor allem dem Förderauftrag verpflichtet, dem wir in unserer spezifischen Ausprägung neues Leben eingehaucht haben. 

Worin unterscheidet sich die EthikBank von anderen Alternativbanken?

Im Grunde machen alle Alternativbanken das Gleiche: Sie nehmen Einlagen an und verwenden diese für Mensch und Natur. Die Unterschiede liegen oftmals im Detail. Vielen unserer Kunden fällt beispielsweise die persönliche Kommunikation der EthikBank auf, obwohl wir eine Direktbank sind. Andere erwähnen die vorbildliche Transparenz - auch im Vergleich zu anderen Alternativbanken. So waren wir die erste Bank in Deutschland, die ihre Kapitalmarktgeschäfte offengelegt hat. Wir veröffentlichen die umfangreichsten Hintergrundinformationen zum Ethik-Research samt Positiv- und Negativlisten. Und wir sind bisher die Einzigen, die unabhängigen Wirtschaftsprüfern regelmäßig einen besonderen Prüfungsauftrag erteilen: Hält sich die EthikBank auch im Tagesgeschäft an ihre eigenen Anlagerestriktionen? Die Prüfungsberichte veröffentlichen wir ebenfalls im Internet.

Gibt es sonst noch Beispiele, an denen die ethischen Prinzipien der EthikBank deutlich werden?

Ja. Unsere Anleger können die Schulbildung afghanischer Mädchen und benachteiligter Kinder in Nepal unterstützen oder sich dafür engagieren, dass mit Geld aus Deutschland keine schmutzigen Geschäfte im Süden finanziert werden. Wer seinen Beitrag dazu leisten möchte, entscheidet sich bei seiner Geldanlage für eine Fördervariante und verzichtet damit auf einen Teil seiner Zinsen (max. 0,25 Prozentpunkte).

Ist das Geld der Kunden bei der EthikBank sicher?

Ja. Die EthikBank ist der amtlich anerkannten BVR Institutssicherung GmbH und der zusätzlichen freiwilligen Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. angeschlossen.

Beide haben die Aufgabe, drohende oder bestehende wirtschaftliche Schwierigkeiten bei den ihnen angeschlossenen Banken abzuwenden oder zu beheben. Hierdurch werden die Insolvenz einer angeschlossenen Bank und damit auch ein Entschädigungsfall vermieden. Die BVR Institutssicherung GmbH erfüllt in diesem Zusammenhang die gesetzlichen Entschädigungsansprüche der Einleger nach Maßgabe des Einlagensicherungsgesetzes. Über diesen gesetzlichen Schutz hinaus schützt die Sicherungseinrichtung des BVR zusätzlich alle Kundeneinlagen. Seit Bestehen der Sicherungseinrichtung und somit seit mehr als 80 Jahren hat es keine Insolvenz einer angeschlossenen Bank gegeben, so dass noch nie ein Einleger entschädigt werden musste.

Haben die Kunden der EthikBank Zinsnachteile, weil die Bank auf manches gewinnbringende, aber ethisch zweifelhafte Investment verzichtet?

Nein. Wir sind davon überzeugt, dass es sich langfristig auszahlt, wenn Unternehmen die Umwelt schonen, ihre Mitarbeiter und Kunden achten und wenn Staaten die Menschenrechte einhalten. Unsere Zinsen sind marktgerecht. Bei der Wahl zur „Beliebtesten Bank 2013“ der Zeitschrift €uro hat die EthikBank in der Kategorie „Kreditzinsen“ sogar die beste Bewertung unter allen untersuchten Banken bekommen.

Und wie steht es mit Gebühren oder sonstigen Kosten?

Die EthikBank arbeitet ausschließlich als Direktbank. Dadurch sparen wir Geld, weil wir keine Filialen unterhalten müssen. Diese Ersparnis kommt unseren Kunden zugute. Außerdem halten wir unsere Strukturen bewusst überschaubar. Denn wir glauben nicht, dass Fusionen, Größe und Arbeitsplatzabbau zum Erfolg führen. Die Gebühren sind also, ebenso wie die Zinsen, konkurrenzfähig. 

Sagen Sie das, weil die EthikBank eine kleine Bank ist?

Das sagen wir, weil die zwischenmenschlichen Beziehungen in der EthikBank enger, familiärer sind als in großen Banken. Und das spüren auch unsere Kunden, die es vor allem schätzen, dass sie nicht mit einem anonymen Call-Center reden, sondern mit drei jungen Damen, deren Namen sie kennen. Um es auf den Punkt zu bringen: Die EthikBank ist eine kleine Bank, aber das hat für unsere Kunden nur Vorteile.

Kann die EthikBank die hohe Kundenzufriedenheit auch belegen?

Ja, mit den Ergebnissen unterschiedlicher Bankentests, die meist auf Kundenbefragungen basieren. Dabei sind wir regelmäßig unter den besten drei Banken in Deutschland anzutreffen. In einzelnen Kategorien bekommen wir immer wieder Bestnoten, zum Beispiel in der Beratungsqualität, bei Erreichbarkeit und Reaktionszeit, in Online-Banking und Online-Sicherheit. 

Wer steckt hinter der EthikBank?

Zunächst einmal die Menschen, die dort arbeiten. Wir sind Banker mit Leib und Seele, aber wir geben unser Gewissen nicht am Banktresor ab. Die EthikBank ist eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg eG mit Sitz in Thüringen, eine der mittelgroßen Genossenschaftsbanken Deutschlands, die seit 1995 Erfahrungen im Direktbanken-Geschäft vorweisen kann. 

Wie ethisch arbeitet denn die Mutter der EthikBank?

Das ethische Geschäftsmodell der vor 145 Jahren gegründeten Volksbank Eisenberg (eine Genossenschaftsbank) liegt bereits in ihren Wurzeln. Seitdem es die EthikBank gibt, gelten auch für die Mutter die gleichen strengen Anlagerestriktionen. Unter ethischen Aspekten gibt es also keinen Unterschied zwischen Mutter und Tochter.

Worin liegt dann der Unterschied zwischen Mutter und Tochter?

Wir betreiben ein hybrides Geschäftsmodell: die Volksbank Eisenberg als Filialbank für unsere Kunden in der Region und die EthikBank als Direktbank für Kunden in ganz Deutschland. Das wird auch so bleiben, denn wir können unseren Kunden in Eisenberg nicht einfach ihre Volksbank wegnehmen. Das ist eine kulturelle Frage.

Wem gehört die Volksbank Eisenberg?

Ca. 3.800 Bürgern in Eisenberg und Umgebung.

Warum haben Sie die EthikBank gegründet?

Aus Überzeugung. Wir glauben, dass alle Menschen und jedes Unternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung haben. Deshalb ist es nicht egal, was Banken mit dem Geld ihrer Anleger machen. Von der Einstellung „Alles ist erlaubt, Hauptsache es macht Profit“, die viele andere Bankhäuser haben, halten wir gar nichts. 

Vergibt die EthikBank auch Kredite?

Natürlich, das Kreditgeschäft ist sogar ein strategischer Schwerpunkt der EthikBank, denn wir investieren das Geld unserer Kunden am liebsten in kleine, überschaubare Projekte. Das wünschen sich auch unsere Kunden. 

Warum ist der Anteil am Kreditgeschäft dann deutlich kleiner?

Hierzu muss man sich die Historie der EthikBank anschauen. Wir sind im Jahr 2002 als reine Anlagebank gestartet. In unserem fünften Geschäftsjahr haben wir den ersten Kredit in unsere Produktpalette aufgenommen – den ÖkoKredit. 2009 kam der ÖkoBaukredit hinzu, 2011 folgten die Geschäftskredite. Die erste Projektfinanzierung (für größere Photovoltaik-Anlagen) gibt es seit 2012. Ergo: In den ersten fünf Jahren haben wir gar keine Kredite vergeben, in den darauf folgenden fünf Jahren haben wir unser Kreditangebot auf- und ausgebaut. Nun geht es darum, das Kreditgeschäft deutlich auszudehnen.

Können auch Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen ein Konto bei der EthikBank eröffnen oder einen Kredit bekommen?

Ja. Circa 20 Prozent unserer Kunden sind Geschäftskunden, die wir in allen Kernbereichen des Bankgeschäftes bedienen: Zahlungsverkehr, Kreditgeschäft, Geldanlage.

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