Bilanz-Pressekonferenz

28.02.2012

Erfurt. „2011 war für uns erneut ein erfolgreiches Jahr“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Klaus Euler in der gemeinsamen Bilanz-Pressekonferenz der EthikBank und deren Mutter, der Volksbank Eisenberg: „Es war geprägt von einem überdurchschnittlichen Wachstum des Kundengeschäftes, einem starken Kontenzuwachs und einem soliden Ergebnis.“ Vor Bewertung erwirtschaftet die Bank ein Ergebnis von knapp 4,3 Millionen Euro. Die Ertragsspitze, so Euler, sei bereits im Vorjahr überschritten gewesen: „Angesichts der Euro-Krise mit ihren Auswirkungen auf den Kapitalmarkt wird das Ergebnis in den Folgejahren rückläufig sein."

EthikBank floriert - Wachstum der Zukunft durch genügend Eigenkapital gesichert

Einlagen der EthikBank um 15 Prozent gestiegen

In der Gesamtbank haben sich die Kundeneinlagen um 10 Prozent auf 255 Millionen Euro erhöht (+ 23 Millionen Euro). Die EthikBank hat daran mit einem Zuwachs von 14 Millionen Euro den größten Anteil. Zum Jahresende verwaltet die EthikBank Kundeneinlagen in Höhe von 122 Millionen Euro (+ 15 Prozent).

Dynamischer entwickelt sich das Wachstum der Konten, die in der EthikBank verwaltet werden. Diese sind um 37 Prozent gestiegen (Vorjahr: 26 Prozent). Die meiste Nachfrage gab es im Zahlungsverkehr. So hat sich die Zahl der Girokonten und Geschäftskonten um 59 Prozent erhöht. Die Tagesgeldkonten sind um 22 Prozent gewachsen; langfristige Anlagekonten um 27 Prozent.

„Derzeit eröffnen wir jeden Monat 500 neue Konten“, freut sich Klaus Euler. Die starke Nachfrage sei ein Ausdruck der Migration der Krise: „Die Katastrophe in Fukushima hat uns gezeigt, dass der Mensch nicht alle Systeme beherrschen kann. Und mittlerweile ist durch die Staatenkrise auch unser Gesellschaftssystem in Frage zu stellen. Die Menschen sind in höchstem Maße verunsichert und sehnen sich nach Transparenz und kleinen überschaubaren Einheiten in allen Lebensbereichen.“

Überdurchschnittliches Wachstum im Kreditgeschäft

Das Kreditgeschäft der Gesamtbank ist 2011 um 7 Prozent (Branche: 3 Prozent) auf 74 Millionen Euro gewachsen. Die Neukredite sind zum großen Teil in Immobilien und Photovoltaikanlagen investiert worden. Das Kreditgeschäft soll sich auch künftig gedeihlich entwickeln: „Wir haben ein großes Interesse daran, möglichst jeden kaufmännisch vertretbaren Kreditwunsch von Privatkunden sowie kleinen und mittelständischen Firmen zu bedienen.“

Betriebsergebnis rückläufig, aber auf hohem Niveau

Das Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 4,3 Millionen Euro ist im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig (-5 Prozent). Mit 1,6 Prozent (gemessen an der Bilanzsumme) ist es komfortabel, denn Genossenschaftsbanken erreichen im Durchschnitt ein Betriebsergebnis von 1,0 Prozent. Die Ertragsspitze der Bank sei bereits in 2010 überschritten gewesen. „Auch wenn wir unser Kreditgeschäft weiter ausbauen wollen, lassen sich die niedrigen Anleiherenditen des Kapitalmarktes nicht kompensieren“, erläutert Klaus Euler. Für die Folgejahre rechnet die Bank deshalb mit sinkenden Erträgen, die ihre Ursache im finanzpolitischen Umfeld haben. Der Anteil der EthikBank am Gesamtergebnis beläuft sich auf 309 TEUR.

Rückblick: Feinsteuerung im Ethik-Research

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Bank ihre Anlagepolitik weiter verfeinert. So wurde das Staaten-Rating um Korruption erweitert und die „gläserne Bank“ ist noch durchsichtiger geworden. Erstmals in 2011 haben unabhängige Wirtschaftsprüfer anhand von Wertpapiertransaktionen und Kundenkrediten beurteilt, ob sich die Bank im Tagesgeschäft an die von ihr selbst gesetzten Anlagerestriktionen hält. Beide Berichte bescheinigen ihre eine konsequente Arbeitsweise.

Zu den neuen Produkten, die die EthikBank in 2011 eingeführt gehören, der FairWorldFonds - der erste Investmentfonds  mit entwicklungspolitischem Hintergrund und VL-Sparen - ein Banksparplan zur Anlage vermögenswirksamer Leistungen. Hinzu kommen Geschäftskredite für kleine und mittlere Unternehmen.

Ausblick: Dickes Eigenkapitalpolster sichert Wachstum der Zukunft

Trotz rückläufiger Erträge in den Folgejahren blickt die Bank optimistisch ins neue Jahr, welches von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ernannt wurde. Die zunehmenden Kapitalanforderungen sorgen die Bank nicht: „Wir haben genug Eigenkapital und können die Basel-III-Vorschriften schon heute überdecken. Dieses Polster ist wichtig, damit wir auch künftig weiter wachsen zu können“, erläutert Klaus Euler dar. Die in den nächsten Jahren sinkenden Erträge will die Bank durch überdurchschnittliches Wachstum des Kundengeschäftes ausgleichen.

Klaus Euler befürwortet Zerschlagung der Großbanken

Mit Sorge betrachtet Klaus Euler die Bürokratie, die durch Bankenaufsicht und Verbrauchergesetze weiter auf die Spitze getrieben werden: „Es wird für kleine Banken zunehmend schwer, die Reglementierungsflut zu bewerkstelligen. Dabei könnte die Politik stolz auf das 3-Säulen-Modell sein, die die deutsche Kreditwirtschaft stark entlastet. Insofern ist es nicht nachzuvollziehen, warum 2.000 kleine Banken überreguliert werden, um wenige Riesen in den Griff zu bekommen. Wir unterstützen deshalb die Forderung von attac, Großbanken und damit systemrelevante Risiken zu zerschlagen. Das ist die beste Krisenprävention.“

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