Geschichten über die EthikBank
Kurzversion

Anlagekriterien. Als erste gläserne Bank legt die EthikBank bis ins Detail offen, wie und wo sie das Geld ihrer Kunden investiert. Immer mehr Kunden, Deutsche wie Österreicher, sagen uns, dass sie mit der Wahl der EthikBank ihre persönliche Finanzreform eingeleitet haben.
Die EthikBank ist eine ethisch-ökologische Direktbank, die das Geld ihrer Kunden für Mensch und Natur investiert. Basis dafür sind ihre strengenLangversion
Die EthikBank kauft keine Wertpapiere von Firmen, die Atomkraftwerke bauen oder betreiben, die Saatgut gentechnisch verändern oder im Geschäft mit Militärwaffen mitmischen. Sie sagt NEIN zu Unternehmen, die ozonzerstörende Chemikalien herstellen oder Kinder zur Arbeit ausnutzen. Bei Staatsanleihen achtet die Bank darauf, dass die ausgewählten Länder die Menschen- und Bürgerrechte beachten. All das legt sie bis ins Detail offen: Im Internet kann jeder nachlesen, in welche Anleihen und Pfandbriefe die Bank investiert und für welche Zwecke die Ökokredite verwendet werden. In Einzelfällen bezieht die Bank ihre Kunden in anlagepolitische Entscheidungen ein.
MikroKonto zum Beispiel ist ein Konto für überschuldete Menschen, die bei keiner anderen Bank mehr ein Konto bekommen. Darüber hinaus bietet die EthikBank Kredite an: Der ÖkoKredit ist ein Kleinkredit für ökologische und soziale Projekte. Im Januar 2009 ist mit dem ÖkoBaukredit eine umweltschonende Baufinanzierung hinzugekommen. „Grüne“ Investmentfonds und ein Onlinedepot einschließlich Ethik-Kompass ergänzen die Produktpalette für Privatkunden.
Transparenz ist für die EthikBank ein hohes Gut. Diese setzt sich fort bei Produkten und Preisen. Die Angebote der EthikBank sind einfach und verständlich, und die Preise kommen weitgehend ohne Sternchen und Nebenbedingungen aus. Die EthikBank bietet ihren Kunden Geldanlagen mit kurz- bis langfristigem Anlagehorizont sowie Girokonten für verschiedene Zielgruppen: DasFörderprodukt entscheiden. 0,25 Prozentpunkte ihrer Zinsen überweist dann die Bank an ein bulgarisches Waisenhaus, eine Mädchenschule in Afghanistan oder an eine Initiative zum Schutz der sibirischen Baikalrobbe.
Kunden, die noch mehr Verantwortung übernehmen wollen, können sich für einGeschäftskonto, ein Stiftungskonto und diverse Geldanlagen an. Kredite an Firmenkunden vergibt sie nicht. Dafür schreibt sie im Turnus von zwei Jahren ihren Nachhaltigkeitspreis aus, mit dem mittelständische Unternehmen ausgezeichnet werden.
Ihren Firmenkunden bietet die Bank einSicherungseinrichtung des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) angeschlossen. Es handelt sich um das älteste, ohne Staatshilfe finanzierte Bankensicherungssystem der Welt.
Die Kundeneinlagen sind in unbegrenzter Höhe geschützt, denn die EthikBank ist derBank des Jahres gekürt. Die Stiftung würdigte das Förderkonzept der Bank, insbesondere für das MikroKonto und den ÖkoKredit.
Für ihr gesellschaftliches Engagement wurde die EthikBank im Jahr 2006 von der Oskar-Patzelt-Stiftung zurWie wir wurden, was wir sind
Die Geschichte der EthikBank
„Wir sind Banker mit Leib und Seele“, sagt Sylke Schröder, (ehemaliges Vorstandsmitglied der EthikBank): „Und wir sind uns dieser Verantwortung bewusst. Unser wirtschaftlicher Erfolg geht deshalb nicht auf Kosten anderer Menschen.“
So beginnt eine Erfolgsgeschichte aus Thüringen: Unmittelbar nach der Wende wird aus der „Bank für Handwerk und Gewerbe“ in der 11.500-Einwohner-Stadt Eisenberg bei Jena wieder eine Volksbank. Damit lebt eine alte Tradition auf. 1868 nämlich hatte eine Handvoll Handwerker in Eisenberg die Idee des Sozialreformers Hermann Schulze-Delitzsch aufgegriffen und eine Kreditgenossenschaft gegründet. Gemeinsam wollten sie ihre Liquidität verbessern und durch gemeinsames Auftreten die Einkaufspreise senken, dabei aber ihre Selbstständigkeit bewahren. Es entstand im damaligen industriellen Herzen Deutschlands eine der ersten genossenschaftlichen Banken, die den Ersten und den Zweiten Weltkrieg und auch 40 Jahre DDR überstand.
Dann aber, nach der Wende, geht die Volksbank Eisenberg eG einen außergewöhnlichen Weg und sucht im ganzen Land nach neuen Kunden. Noch immer ist sie eine eigenständige Bank, damals eine der kleineren Genossenschaftsbanken und eine der wirtschaftlich erfolgreichsten.
Woran liegt das? Vielleicht ist man in Eisenberg pragmatischer als andernorts. „Wenn wir eine gute Idee haben, diskutieren wir darüber, dann entscheiden wir und dann wird angepackt und umgesetzt“, erzählt Sylke Schröder. 1995 hatte man eine gute Idee. Das einstige Rechenzentrum der Bank in Kassel, ein Dienstleister, der sich um die IT des Institutes kümmerte, wollte ein Call-Center aufbauen und suchte eine Pilotbank. Die Eisenberger sagten „Ja“ und stiegen ein in den neuen Markt der Direktbanken.
Tagesgeld war damals weitgehend unbekannt und die Kunden zeigten sich zunächst skeptisch. Erst ein Hinweis im Abonnentenbrief des Wirtschaftsmagazins „Capital“ brachte den Durchbruch. Weitere Veröffentlichungen in Zeitungen und Magazinen folgten. Inzwischen hat die Volksbank Eisenberg Direkt etwa 2000 Kunden bundesweit gewonnen – alle durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder Berichte in den Medien.
„Nach einiger Zeit wussten wir: Gute Banker zu sein ist uns nicht genug. Wir wollen in die Gesellschaft wirken und unsere ethische Verantwortung aktiv leben“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende Klaus Euler. Die Volksbank Eisenberg Direkt bot ihren Kunden Förderkonten an. Wer wollte, konnte 0,25 Prozentpunkte seiner Rendite für eines von drei Förderprojekten spenden: für eine Mädchenschule in Afghanistan, ein Waisenhaus in Bulgarien oder den Schutz der sibirischen Baikalrobbe.
Viele Zeitungen und Zeitschriften berichteten über dieses Angebot. Wenige hakten nach: Reicht es aus, Geld zu spenden? Wäre es nicht besser, das Geld der Kunden nach ganz bestimmten Regeln zu investieren oder von bestimmten Geschäften die Finger zu lassen? Anlagekriterien, die den Menschen und die Umwelt ins Zentrum stellen und die Menschen in der Bank immer wieder daran erinnern, dass Geld den Menschen dienen muss.
„Klaus Euler und ich diskutierten damals lange darüber, wie es wohl gehen könnte, die Geschäftspolitik der Bank an ethisch-ökologischen Anlagekriterien auszurichten. Das war die geistige Geburtsstunde der EthikBank“, berichtet Sylke Schröder. Ein dreiviertel Jahr später, im Dezember 2002, nahm die EthikBank ihre Geschäfte auf.
Bereits in ihrem vierten Geschäftsjahr wurde die EthikBank für ihr gesellschaftliches Engagement von der Oskar-Patzelt-Stiftung zur „Bank des Jahres 2006“ gekürt. Die Stiftung würdigte vor allem das Förderkonzept der Bank, insbesondere für das MikroKonto und den ÖkoKredit. Mittlerweile kann die EthikBank auf eine Reihe von Auszeichnungen verweisen. In Bankentests rangiert sie regelmäßig unter den besten drei Banken Deutschlands und erreicht immer wieder Spitzenwerte für ihren Kundenservice und ihre Beratung. 2012 war die EthikBank für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.
Inzwischen führt die EthikBank 21.400 Konten (Stand: Dezember 2013). Dabei müssen die Kunden nicht auf gute Konditionen verzichten. „Wir sind überzeugt, dass nur jene Unternehmen langfristig wirtschaftlich erfolgreich sind, die neben wirtschaftlichen auch auf soziale und ökologische Aspekte schauen.“, sagt Klaus Euler. „Und nur solche Staaten können eine erfolgreiche Wirtschaft aufbauen, die die Menschen- und Bürgerrechte achten.“
Das Ziel der EhtikBank definiert Sylke Schröder so: „Ein gesundes Wachstum, begeisterte Kunden und eine tragende Rolle im Markt der ethisch-ökologischen Geldanlage. Es ist uns ein Herzensanliegen, die gesellschaftliche Bedeutung des Geldes ins Land hinauszutragen und im Bewusstsein möglichst vieler Menschen etwas auszulösen.“