lehm-bau-kunst
Der Firmengründer
Bereits während des Studiums hat Steffen Dachsel seine Vorliebe für nachhaltige und alternative Bauweisen entdeckt. Zu seinem liebsten Naturbaustoff zählte schon damals der Lehm. Was viele nicht wissen: etwa ein Drittel der Menschheit lebt heute noch bzw. wieder in Lehmhäusern! So entstand der Wunsch, diesen besonderen Baustoff in den Fokus seiner Arbeit zu rücken.
Im Laufe der Studien- und Arbeitsjahre bildete er sich zum Lehmbaumeister weiter und eignete sich sein Fachwissen bei alternativen Bauprojekten unter anderem in Indien an. Seine Begeisterung für nachhaltige Baumaterialien ebbte nicht ab. Neben der Mitbegründung eines Architekturbüros spezialisierte er sich 1998 auf die Planung und Umsetzung ausschließlich ökologischer Bauvorhaben und gründete die Firma lehm-bau-kunst dachsel. Hier arbeitet Steffen Dachsel mit drei Kollegen, die sich auf Naturbaustoffe spezialisiert haben, an Projekten zum Um- und Neubau sowie der Modernisierung mit Lehmbaustoffen und anderen Naturmaterialien.
Unter lehm-bau-kunst haben sich vier selbstständige Unternehmer bzw. freiberufliche Architekten zusammen-gefunden, die bei der Planung und Umsetzung ökologischer Bauvorhaben kooperieren. Als Kunde profitiert man von den Erfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen jedes Einzelnen. Der Gründer dieser Kooperative ist Steffen Dachsel.
„Sollte nicht jeder das ihm mögliche tun, unseren Planeten und dessen Bewohner zu schützen?“, meint Steffen Dachsel ganz selbstverständlich auf die Frage, warum ihm persönlich ökologisches Bauen so wichtig ist.
Bautätigkeiten verursachen einen großen Flächen-verschleiß in der Natur. Außerdem ist es ein enormer Ressourcenaufwand und –verbrauch, Gebäude zu bauen, zu betreiben oder auch zu beseitigen. Ganz zu schweigen von den schadstoffbelasteten Baustoffen, die vielen Menschen starke gesundheitliche Probleme bereiten. Hier auf Naturstoffe zurückzugreifen hat viele Vorteile. Die Umwelt und die Ressourcen werden geschont.
Außerdem sollte man, gerade weil wir einen großen Teil unserer Zeit in Gebäuden verbringen, auf die Schadstofffreiheit der Materialien achten. Lehm verbessert signifikant die Raumluftqualität unter anderem durch seine feuchtigkeitsausgleichenden und schadstoffabsorbierenden Eigenschaften.
Foto: Jan Kobel
Ein Gebäude ökologisch zu sanieren oder neu zu bauen ist manchmal teuerer und anstrengender, als auf konventionelle Baustoffe und -techniken zurückzugreifen. Außerdem gehört die Baukunst zu den Künsten, die gewissermaßen jedermann betreibt, mit oder ohne entsprechendem Wissen und Können. “Hier abseits des Üblichen zu arbeiten und sich auf die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt, nicht auf Gewinnmaximierung, zu konzentrieren, ist zuweilen ein etwas anstrengendes aber um so befriedigerendes Geschäft“, beschreibt Steffen Dachsel die Voraussetzungen seiner Arbeit. "Dennoch ist das Interesse an ökologischer Bauweise sehr hoch. Vorallem Menschen, die in ihrem gesamten Leben auf eine vernünftige Lebensweise Rücksicht nehmen, sind am alternativen Bauen mit Naturmaterial interessiert. Hier geht es schon nicht mehr nur um eine energiesparende, sondern auch um eine gesunde Bauweise.
Aber nicht nur Privatpersonen legen immer mehr Wert auf ökologisches Bauen. Auch einige Institutionen und Kommunen wollen mehr als nur energiesparende Gebäude wie Kindergärten und Bürogebäude. So verwundert es auch nicht, dass die DIN Richtlinien für den Bau mit Naturstoffen und die Zulassungen der Bauaufsicht sich stetig erweitern. Baumaterialien wie Strohballen spiegeln dabei die wachsende Bedeutung der Naturmaterialien im modernen Bauen wider.
2020 gründete Steffen Dachsel zusammen mit seinen Mitstreitern und der EthikBank die ackergold - das thüringer strohlehmhaus eG. Die Genossenschaft hat sich die Planung, Koordinierung und die Erstellung von Lehm- und Strohbauwerken zur Aufgabe gemacht. In der Produktionshalle in Marlishausen werden ökologische Wandmodule in Holzständerbauweise mit Strohballen bestückt und anschließend mit Lehmputz versiegelt. Die vorbereiteten Module werden verladen und zur Baustelle transportiert. Der Aufbau eines Strohballenhauses dauert somit nur wenige Tage und gleicht einem Fertighaus – nur eben viel ökologischer und aus Naturmaterialien. Das Stroh sorgt für eine sehr gute Wärmedämmung und -speicherung, das Holz für die nötige Stabilität und der Lehm schafft im Inneren die notwendige feuchteausgleichende Speichermasse und wirkt sich als „natürliche Klimaanlage“ hervorragend auf das Raumklima aus.