Elektrisch bewegt

Zugegeben: Als Markus Pahnke bei uns anrief, um sich zu erkundigen, ob er sich Werbung der EthikBank auf sein Auto kleben dürfe, suchten wir nach dem Haken. Doch da war keiner. Markus Pahnke ist einfach überzeugt von der Idee einer fairen Bank – und das möchte er auch weitergeben. Denn dem 35-Jährigen ist es wichtig, verantwortungsvoll zu handeln. Ausschlaggebend waren dabei etwa die Erfahrungen, die er auf Reisen gemacht hat. „Vor einigen Jahren besuchten meine Frau und ich eine Freundin in Kenia, die dort mit geringen Mitteln ein Waisenhaus aufgebaut hat“, erzählt er und markiert damit einen entscheidenden Punkt in seinem Leben. „Es hat mich sehr begeistert zu sehen, wie da jemand einfach etwas anpackt und macht.“ Seitdem unterstützt er das Waisenhaus und verschiedene andere NGO, wie etwa „Ärzte ohne Grenzen“. Er habe viel Glück gehabt, sagt der Thüringer, zum Beispiel mit seinem Job, und möchte davon etwas weitergeben. Pahnke arbeitet als Fachinformatiker in Frankfurt am Main – in Blickrichtung zur Deutschen Bank. Dort wurde er auch eines Morgens Zeuge einer Razzia. „Als ich die vielen Polizeifahrzeuge und Uniformierten sah, die das Gebäude umstellt hatten, ging mir durch den Kopf: Moment mal, das ist doch eine Bank – der will und muss ich doch eigentlich vertrauen.“

Ein Thema bewegt Markus Pahnke besonders:

alternative Energien und Elektromobilität. Wenn er darüber spricht, steht er selbst unter Strom, rechnet beispielsweise Verbrauch, Speicherkapazitäten und Preise vor und veranschaulicht, dass es gar nicht so schwer ist, die Verwendung alternativer Energien in sein Leben zu integrieren. „Mit Energie können wir alles machen. Wir müssen uns nur darauf konzentrieren, sie ökologisch zu gewinnen, dann eröffnet das enorme Möglichkeiten“, sagt Pahnke. Ihn fasziniere besonders, Technik und Ökologie miteinander zu verbinden und dabei herauszustellen, dass sich ökonomisches Denken und umweltbewusstes Handeln nicht ausschließen.

Angefangen hat alles mit einigen Solarmodulen im heimischen Garten, in diesem Jahr hat sich der EthikBank-Kunde ein Elektroauto gekauft, ein Tesla Model S. „Mir ist klar, dass ein solcher Wagen nicht billig ist, allerdings plane ich auch nicht, in dem kommenden zehn bis zwölf Jahren ein neues Auto zu kaufen und habe mir die Investition gut überlegt“, erklärt er. „Das E-Mobil amortisiert sich ja tagtäglich während des Fahrens aufgrund des niedrigen Strompreises und auch die Wartung ist weitaus günstiger als bei einem herkömmlichen Auto, da weitaus weniger Verschleißteile verbaut sind.“ Auch die geringere Reichweite im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen sei kein Problem, in der Regel betreffe sie ihn nur im Urlaub, und mit zwei Kindern mache man sowieso regelmäßig Pause. Das sei alles eine Frage der Gewöhnung.

Seit August prangen nun auch ein großer Fingerabdruck und die Aufforderung „Berühr die Welt“ auf den Türen des Fahrzeugs. Denn Markus Pahnke ist es wichtig, seine Erfahrungen weiterzugeben und dadurch zum Umdenken anzuregen. Er ist sich sicher: Wenn die Bekanntheit nachhaltige Alternativen – egal für welchen Lebensbereich – steigt, dann werden sie auch genutzt. „Ich habe noch nie so viele und so verschiedene Menschen kennengelernt wie jetzt mit dem E-Mobil“, berichtet er. „Sowohl Unternehmer als auch Privatmenschen sprechen mich interessiert darauf an, viele haben schon darüber nachgedacht, aber die Berührung damit hat gefehlt.“ Markus Pahnke tut alles dafür, dass sich das nun ändert, und beantwortet geduldig jede Frage. Schließlich gehört das zu seiner Mission, die Elektromobilität hierzulande zu fördern. Deshalb setzt er sich auch für eine bessere Infrastruktur in diesem Bereich ein, also z. B. für mehr Elektrotankstellen. Dafür ruft er auch schon mal in Rathäusern an und oder nimmt an Demonstrationen teil. Seine Motivation dafür ist genauso einfach wie einleuchtend: „In meinem Leben habe ich eins bisher auf jeden Fall gelernt: Ich kann etwas verändern – also tue ich das auch.“

 

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Das gesamte Interview mit Markus Pahnke können Sie sich auch hier herunterladen.